28.08.2015 „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“
Viele Mütter ausländischer Herkunft sind gut qualifiziert und möchten gerne arbeiten. Mit dem Programm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ erleichtert der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. ganz konkret die Eingliede-rung von Müttern mit ausländischen Wurzeln in den Arbeitsmarkt.
Damit leistet der gemeinnützige Verein gleich auf mehreren Ebenen wertvolle Arbeit:
- Er eröffnet Müttern mit Zuwanderungsgeschichte eine neue berufliche Per-spektive. Unabhängig von bestehenden Qualifikationen haben sie die Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz mit einer praxisnahen Ausbildung und reellen Aufstiegsmöglichkeiten.
- Dies verschafft den Frauen ganz konkret wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit die Freiheit, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.
- Durch die Teilnahme am Programm wird nicht nur die Teilnahme am Ar-beitsmarkt gefördert, sondern auch die Teilhabe an der Gesellschaft wird durch das „miteinander Lernen und Arbeiten“ erleichtert.
- Die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Mütter mit Migrationshinter-grund und ihre spezifischen Fähigkeiten wie Mehrsprachigkeit und interkultu-relle Kompetenz stellen einen Mehrwert für den hiesigen Arbeitsmarkt dar – insbesondere auch im Bereich der Pflege. Indem die Frauen hier teilhaben, stellen sie auch ihr Potenzial zur Verfügung.
Viele Mütter ausländischer Herkunft verfügen über gute Qualifikationen. Aufgrund ver-schiedener Hemmnisse wie Sprachbarrieren, Nichtanerkennung des ausländischen Bil-dungsabschlusses, kulturelle Unterschiede etc. sind sie deutlich seltener erwerbstätig als Mütter ohne Migrationshintergrund. Und das, obwohl ihre Fähigkeiten in Deutschland dringend benötigt werden.
Das modular aufgebaute Programm, das durch das Bundesministerium für Familie, Se-nioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird, berücksichtigt genau diese Hemmnisse und befähigt die Teilnehmerinnen trotz unter-schiedlicher Voraussetzungen am Projekt teilzunehmen.
Drei Phasen
So führen die Projektmitarbeiterinnen bereits in der Einstiegsphase ein persönliches Be-ratungsgespräch mit den Teilnehmerinnen. Sie stellen das Berufsbild in der Pflege vor, skizzieren Möglichkeiten des Einstiegs und erörtern die nötigen Voraussetzungen.
Während der Orientierungsphase unterstützen die Mitarbeiterinnen des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. die Teilnehmerinnen unter anderem bei der An-erkennung eines eventuellen ausländischen Schulabschlusses. Falls dieser nicht vorliegt oder eine Anerkennung in Deutschland nicht möglich ist, haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, einen Hauptschulabschluss nachzuholen, der sie für die nachfolgende Aus-bildung qualifiziert.
Zugleich erweitern die Teilnehmerinnen ihre Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift und erhalten grundlegende Schlüsselkompetenzen für die Altenpflege. Zwei je zweiwöchige Berufspraktika eröffnen darüber hinaus Einblicke in die tägliche Arbeit der Altenpflegerinnen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, bietet der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. während der Orientierungs-phase eine Kinderbetreuung an.
Während der anschließenden Qualifizierungsphase erhalten die Teilnehmerinnen eine berufsqualifizierende Ausbildung. Diese mündet nach einem Jahr im Beruf der staatlich anerkannten Altenpflegehelferin oder kann nach drei Jahren mit dem Abschluss der staatlich anerkannten Altenpflegerin beendet werden. Auch das Erlangen des Haupt-schulabschlusses (mit Basisqualifikation in der Pflege) oder der Abschluss als zusätzliche Betreuungskraft nach § 87b SGB XI sind möglich.
Teilnahme am Programm
Aufgrund des modularen Aufbaus eignet sich das Programm für alle Mütter mit Migrati-onshintergrund. Die Teilnahme ist kostenfrei, ebenso wie die Kinderbetreuung während der Orientierungsphase.
Der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V. hat im Februar 2015 mit dem Programm „Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ gestartet. Mittlerweile gibt es bereits 21 Teilnehmerinnen, die daran partizipieren und sich auf den Einstieg in einen Pflegeberuf vorbereiten. Auch für weitere Teilnehmerinnen ist der Einstieg in das Pro-gramm nach Absprache noch möglich. Ansprechpartnerinnen bei Bonner Verein sind Frau Shilan Fendi, Projektleiterin, und Frau Heike Jeep. Sie sind erreichbar unter Tel: 0228-695454-0. Weitere Infos auch unter www.bv-pg.de
Ihre Ansprechpartnerin:
Birgit Schierbaum
Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
schierbaum[at]fachseminar-altenpflege-bonn.de
Tel: 0228-965454-0