12.11.2015 Japanische Delegation zu Besuch in Bonn

12.11.2015

Voneinander zu lernen und „Best Practices“ auszutauschen, war das Ziel der japanischen Delegation der Keishin-Gakuen Educational Group und der Kyushu University, einer der angesehensten staatlichen Universitäten in Japan. So war Bonn nach Australien das zweite Ziel der Asiaten, die sich auf der vom Japanischen Ministerium für Ausbildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie geförderten Studienreise insbesondere mit der Altenpflege in Deutschland beschäftigen.
Dass es trotz großer kultureller Unterschiede grundlegende Parallelen zwischen Deutschland und Japan gibt, wird deutlich, wenn man sich die Altersstruktur beider Länder anschaut: Als klassische Industrienationen haben sowohl Japan als auch Deutschland mit einer Überalterung der Gesellschaft zu kämpfen. Und beide Länder sehen sich mit einem Fachkräftemangel besonders in der Pflege konfrontiert.
Bei dem Besuch des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe ging es konkret um die Frage, wie Altenpflege hierzulande funktioniert: Wie ist die Ausbildung gegliedert? Welche Qualifizierungsangebote gibt es und wie werden sie finanziert? Wie sind die Karriereperspektiven in der Pflege? Welche Begleiterscheinungen sind mit der spezifischen demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands verbunden und wie wirken Sie sich auf die Altenpflege aus?
Schließlich unterscheidet sich die Pflegeausbildung in Japan sehr deutlich vom deutschen Weg. Die Ausbildung ist kürzer und es werden entsprechend weniger Inhalte vermittelt. „Besonders spannend war der Austausch darüber, wie in Japan mit dem Fachkräftemangel in der Pflege umgegangen wird“, so Edith Kühnle, Geschäftsführerin vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe. In Japan setzt man in erster Linie auf eine Attraktivitätssteigerung des Altenpflegeberufes durch Akademisierung.
„Dass dies das Problem des Fachkräftemangels lösen könnte, hält Kühnle für unwahrscheinlich. Schließlich würden Hochschulabsolventen eher ins Pflegemanagement gehen als Dienst am Patienten zu machen, und genau dort fehle es an ausgebildeten Arbeitskräften. „Wie auch immer sich die Pflegesituation in beiden Ländern entwickeln wird, wir haben vereinbart, dass wir uns gegenseitig auf dem Laufenden halten und unsere Erfahrungen auch in Zukunft miteinander teilen werden.“

Ihre Ansprechpartnerin:

Birgit Schierbaum
Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
schierbaum[at]fachseminar-altenpflege-bonn.de
Tel: 0228-965454-0