13.10.2017 Japanische Pflege-Delegation zu Gast in Bonn

Wie funktioniert Pflege in Deutschland? Was kann getan werden, damit alte Menschen möglichst lange zuhause bleiben und in den eigenen vier Wänden gut versorgt werden können? Fragen wie diese interessierten die jungen Berufseinsteiger aus Japan gestern besonders. In Japan haben sie Pflege studiert und nun sind sie in Deutschland, um das eigene Wissen zu erweitern und Anregungen aus einem Land zu erhalten, das eine ähnliche demografische Entwicklung vollzogen hat wie Japan.

Claudia Lamsfuß vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe und Gunter Rzepka vom Haus der Bonner Altenhilfe freuten sich über das rege Interesse und gaben bereitwillig Auskunft darüber, wie die Situation in Bonn ist und welche Hilfeangebote in dieser Stadt bestehen.

So zeigten sich die japanischen Besucher besonders beeindruckt, von dem Hilfeangebot „Ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer“, das der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe bereitstellt. Hier werden Männer und Frauen geschult, wie sie alten Menschen helfen können. Die Inhalte der Schulungen reichen von sehr praktischen Übungen, z.B. das Treppensteigen mit Menschen, die einen Rollator benötigen, bis hin zu Gesprächsführung, Grenzen der eigenen Belastbarkeit erkennen etc.

Nach acht Terminen sind die Ehrenamtlichen dann so weit, dass sie alte Menschen in ihrem Stadtteil unterstützen können. Bei Bedarf können sie auch an hilfebedürftige Menschen vermittelt werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl die alten Menschen als auch die ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfer von dieser Verbindung profitieren und sie als sehr bereichernd empfinden.

Die Deutsch-Japanischen Beziehungen sind nicht neu. Bereits 2010 war Lamsfuß in Japan und hatte Gelegenheit, sich Altenpflegeeinrichtungen anzuschauen und sich über die dortigen Strukturen zu informieren.